Hostinger Horizons im Test: Was kann der KI-gestützte No-Code-Builder?

Eine Web-App erstellen, ohne eine einzige Zeile Code zu schreiben? Genau das verspricht Horizon, der neue KI-gestützte No-Code-Builder von Hostinger. Der Anbieter, bislang vor allem für seine Webhosting-Angebote bekannt, wagt mit diesem Tool den Schritt in den No-Code-Markt. Ziel ist es, dir eine einfache und effiziente Möglichkeit zu bieten, Anwendungen direkt im Browser zu entwickeln. Hier erfährst du, wie gut das Tool in der Praxis funktioniert und welche Möglichkeiten es dir bietet.
Überblick: Was ist Hostinger Horizons?
Eine Web-App bauen, ohne zu programmieren – genau das will Hostinger Horizons ermöglichen. Dabei setzt der Webhoster auf eine Kombination aus No-Code-Editor und KI-gestützter Entwicklungsunterstützung, die besonders Einsteigern und kleinen Teams einen schnellen Einstieg in die App-Erstellung bieten soll. Anders als klassische Homepage-Baukästen richtet sich Horizons nicht nur an Webseiten-Betreiber, sondern zielt gezielt auf die Entwicklung funktionsfähiger Webanwendungen ab – inklusive Backend-Logik, Datenbankanbindung und User-Management.
Im stark wachsenden Markt für No-Code-Tools positioniert sich Horizons als schlanke All-in-One-Lösung: App-Building, Hosting, Domain-Verwaltung und Veröffentlichung erfolgen über eine zentrale Oberfläche. Die KI-Komponente ist dabei integraler Bestandteil des Workflows. Du gibst in natürlicher Sprache ein, was du brauchst – etwa ein Zeitbuchungstool oder eine To-Do-Liste – und Horizons generiert automatisch das passende App-Gerüst, inklusive Benutzeroberfläche und Datenmodell.
Zielgruppe sind vor allem Gründer, Solopreneure, Start-ups sowie Agenturen, die ohne Entwicklerteam digitale Produkte aufsetzen möchten. Die Oberfläche ist klar strukturiert, der Einstieg gelingt schnell – ohne Vorkenntnisse in HTML, CSS oder JavaScript. Die Integration mit Hostingers bestehendem Hosting-Angebot macht es zudem besonders attraktiv für Nutzer, die eine komplette Lösung aus einer Hand suchen.
Hostinger Horizons im Praxistest
Um den Funktionsumfang und die Benutzerfreundlichkeit von Hostinger Horizons praxisnah zu testen, werden wir eine einfache, interaktive Webanwendung umsetzen: ein Glücksrad / Verlosungsrad. Die App soll vollständig ohne Programmierkenntnisse erstellt werden – allein mit den bereitgestellten Funktionen und der KI-Unterstützung des Editors. Ziel ist es, herauszufinden, wie intuitiv sich ein konkretes Projekt umsetzen lässt, welche Möglichkeiten der Baukasten bietet und wo eventuell Grenzen sichtbar werden.
Schritt 1: Einstieg über die Horizons-Oberfläche
Der Zugang zu Hostinger Horizons erfolgt direkt über die Website des Anbieters. Hier wirst du von einer klar gestalteten Startseite begrüßt, die ganz auf Einfachheit und KI-gestützte Interaktion ausgelegt ist. Im Zentrum steht die Frage: „Was möchten Sie erstellen?“, gefolgt von einem Texteingabefeld für deine Idee.
Statt klassischem Menü klickst du dich hier nicht durch technische Optionen – du gibst deiner Anwendung direkt per Spracheingabe ihren Zweck. Genau hier beginnt der eigentliche No-Code-Ansatz: Du tippst einen Prompt ein, der dein Projekt beschreibt – in unserem Fall beispielsweise:
Erstelle eine Web-App mit einem animierten Verlosungsrad, das per Klick gestartet wird. Das Verlosungsrad soll sich nach dem Start drehen und zufällig auf einem von 6 bis 12 Feldern stoppen. Jedes Feld hat eine unterschiedliche Beschriftung wie z. B. "Gewinn", "Danke", "Leider nicht", "Nächste Chance", "Trostrunde", "Glück gehabt". Nach dem Drehen soll das Ergebnis angezeigt werden (z. B. als Pop-up oder Textfeld unter dem Rad). Wenn das Feld „Gewinn“ oder „Danke“ erscheint, soll zusätzlich ein kurzer Dankestext oder Gratulation angezeigt werden. Die App soll schlicht, mobilfreundlich und ohne Anmeldung nutzbar sein.
Tipp: Je detaillierter und aussagekräftiger dein Prompt formuliert ist, desto präziser fällt das Ergebnis aus.
Schritt 2: Automatische Umsetzung durch die KI
Nachdem der Prompt abgeschickt wurde, wechselt Hostinger Horizons automatisch in den Editor-Modus. Der Bildschirm teilt sich in zwei Bereiche: Links bleibt dein eingegebener Prompt weiterhin sichtbar, rechts beginnt die KI direkt mit der Umsetzung der Anwendung. Während der Hinweis „Web-App wird erstellt …“ erscheint, generiert Horizons im Hintergrund den nötigen Code und bereitet die Oberfläche der App vor.
Die Entwicklungsumgebung wirkt aufgeräumt und fokussiert. Anders als bei klassischen No-Code-Tools, bei denen man manuell Komponenten zusammenklickt, übernimmt Horizons hier den Großteil der Arbeit. Der generierte Code bleibt im Hintergrund sichtbar, kann aber bei Bedarf auch angepasst oder nachvollzogen werden – ideal für Nutzer, die etwas tiefer einsteigen möchten.
Besonders praktisch: Der Editor arbeitet nicht mit einem starren Baukastensystem, sondern erzeugt auf Basis unserer Beschreibung eine individuelle Anwendung mit strukturierter Spiellogik, Layout-Vorgaben und responsivem Design.
Schritt 3: Erste Entwürfe und Live-Vorschau
Nach kurzer Wartezeit präsentiert Horizons den ersten funktionierenden Entwurf der Web-App – in diesem Fall eine spielbare „Glücksrad“-Anwendung.
Die erstellte Web-App zeigt ein animiertes Verlosungsrad mit sieben farblich abgesetzten Segmenten und einer klaren Benutzeroberfläche. Über dem Rad steht der einladende Titel „Willkommen beim Glücksrad!“, während ein Button mit der Aufschrift „Rad drehen“ das Drehen auslöst. Das Rad stoppt nach der Animation zufällig an einem Segment, das durch einen roten Pfeil markiert ist. Die Umsetzung ist übersichtlich und eignet sich gut als Basis für eine interaktive Verlosung oder spielerische Aktion, lässt sich jedoch noch um individuelle Texte, Gewinnanzeigen oder weitere Felder erweitern.
Jetzt kann die App direkt ausprobiert und bei Bedarf weiter angepasst werden – ganz ohne manuelles Coden.
Wir lassen mit folgendem Promt noch ein paar Details ändern:
Erweitere die App wie folgt: Text in den Segmenten anzeigen: Jedes Feld des Glücksrads sollte beschriftet sein, z. B. mit „Gewinn“, „Leider nicht“, „Freispiel“, „Gutschein“, etc. Ergebnisanzeige unter dem Rad: Nach dem Stopp des Rads soll automatisch der gezogene Begriff (z. B. „Herzlichen Glückwunsch, du hast gewonnen!“) unterhalb oder in einem Pop-up angezeigt werden. Zähler oder Verlauf: Anzeige, wie oft das Rad gedreht wurde, oder ein Verlauf der letzten Ergebnisse.
Das klappt prima – kleinere Änderungen wurden perfekt umgesetzt. Jetzt sind wir gespannt, wie gut der Editor mit komplexeren Anpassungen umgeht.
Wir wollen „Ein Klicksound beim Drehen und ein Jubelton bei einem Gewinn steigern das Nutzererlebnis.“
Die KI hat entsprechenden Code für einen Klick-Sound während des Drehens und einen Jubelton bei einem Gewinn eingebunden. Da die KI aber keinen Zugriff auf externe Audiodateien hat, wurden Platzhalter für die Sound-URLs eingefügt. Nutzer müssen eigene Sounddateien (z. B. .mp3 oder .wav) hochladen und die URLs an den vorgesehenen Stellen im Code ersetzen, damit die Effekte funktionieren.
Wir wollen „Einige Felder (z. B. „Niete“) sollen häufiger landen als andere („Gewinn“), um realistischere Gewinnverteilungen zu ermöglichen.“
Die KI hat das Glücksrad so erweitert, dass die Gewinnchancen gewichtet werden können – bestimmte Felder wie „Niete“ erscheinen dadurch häufiger als seltene Felder wie „Gewinn“. Dafür wurde die App-Struktur überarbeitet, indem die Hauptlogik in einen separaten Code-Baustein ausgelagert und die Segmentauswahl an die Gewichtungen angepasst wurde. Nutzer können die Wahrscheinlichkeiten direkt in der Datei App.jsx ändern – je höher der Wert, desto wahrscheinlicher wird das Segment getroffen.
Komplexere Änderungen wie gewichtete Gewinnchancen oder individuelle Soundeffekte erfordern in der Regel einen manuellen Eingriff in den Code. Zwar bietet der KI-Editor von Hostinger Horizons eine gute Grundlage für einfache Web-Apps, doch bei erweiterten Funktionen stößt die Automatisierung an Grenzen – hier sind technische Anpassungen direkt im Quellcode notwendig.
Sicher ließe sich die KI-Logik noch weiter verfeinern – doch für einen ersten Testlauf bietet die aktuelle Umsetzung bereits eine solide Grundlage.
Schritt 4: Veröffentlichung der App
Nach Abschluss der Entwicklung lässt sich die Web-App direkt aus dem Editor heraus veröffentlichen – ohne zusätzliche Konfiguration oder externes Hosting. Im Test erscheint ein Dialogfenster mit dem Hinweis „Veröffentlichung erfolgreich“. Die Anwendung wird automatisch unter einer kostenlosen Subdomain bereitgestellt.
Zusätzlich bietet Horizons die Möglichkeit, eine eigene Domain zu bestellen oder eine bereits vorhandene zu verknüpfen. Über die eingeblendeten Buttons kann die fertige App außerdem direkt über soziale Netzwerke geteilt oder als Vorschau geöffnet werden. Alternativ kann der generierte Code auch heruntergeladen und bei einem anderen Hosting-Anbieter veröffentlicht werden.
Damit ist der gesamte Erstellungs- und Veröffentlichungsprozess vollständig in einer Plattform integriert – von der ersten Idee bis zur öffentlich zugänglichen Web-App.
Fazit: Was kann Hostinger Horizons und für wen ist es geeignet?
Der Test zeigt: Hostinger Horizons richtet sich klar an Einsteiger, die ohne technisches Vorwissen schnell eine funktionierende Web-App erstellen möchten. Die Bedienung ist durchweg intuitiv, der Einstieg gelingt in wenigen Minuten – selbst ohne jegliche Programmierkenntnisse. Besonders praktisch ist die direkte Veröffentlichung im Internet, wahlweise unter einer automatisch generierten Subdomain oder mit eigener Domain.
Im Test überzeugt Horizons mit seiner einfachen Handhabung, der klaren Benutzerführung und dem KI-gestützten Bauprozess. Die Möglichkeit, über natürliche Sprache ganze Anwendungen zu definieren, hat im Praxiseinsatz begeistert – und die Umsetzung der Beispiel-App „Glücksrad“ funktionierte weitgehend reibungslos. Für einfache Spielereien, Prototypen oder kleine Anwendungen ist das Tool ideal – sowohl zum Ausprobieren als auch für den ernsthaften Ersteinsatz.
Wie sich Horizons bei komplexeren Anwendungen schlägt, lässt sich anhand dieses ersten Tests noch nicht abschließend beurteilen. Hier wäre ein weiterer Praxistest mit mehrseitigen App-Strukturen, Benutzerverwaltung oder Schnittstellenanbindung sinnvoll. Es zeigt sich jedoch bereits, dass bei aufwendigeren Funktionen – etwa in unserem Fall bei individuellen Gewinnwahrscheinlichkeiten oder Soundeffekten – häufig ein manueller Eingriff in den Code erforderlich ist, um die gewünschten Anpassungen präzise umzusetzen.
Für Agenturen und erfahrene Entwickler ist Horizons derzeit nur bedingt interessant. Zwar lässt sich der Code exportieren und theoretisch erweitern, doch der Fokus liegt klar auf Einfachheit und Automatisierung, nicht auf technischer Tiefensteuerung. Wer jedoch schnelle Prototypen erstellen oder Kundenideen visuell umsetzen möchte, findet hier ein unkompliziertes Werkzeug.
Ausblick: Horizons hat spürbares Potenzial – vor allem durch die enge Verzahnung von KI, Hosting und intuitiver Bedienung. Künftig könnten Funktionen wie Datenbankintegration, API-Anbindung oder komplexe Nutzerrollen das Tool auch für ambitioniertere Projekte attraktiv machen. Bereits jetzt ist es ein spannender Einstieg in die Welt der KI-basierten No-Code-Entwicklung.
Unser Artikel stützt sich auf eigene Erfahrungen und Recherche sowie Informationen aus externen Quellen.
Quellenangaben & weiterführende Links zum Thema:
https://www.hostinger.com/de/horizons
Bildnachweis:
Hostinger Website
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